Im Gewirr der Gassen und Plätze des Viertels Canareggio gibt es nette Ecken, die zum Flanieren und Verweilen einladen, selbst wenn man zu Stoßzeiten vom Trubel in der Stadt genug zu haben beginnt.
Man startet in der Nähe der Rialtobrücke, am südlichen Ende der Calle Dolfin, direkt am Trampelpfad, da wo die Route zum Spital – so auch ausgeschildert – abzweigt.
Die schmale Salizada San Canzian führt gleich an einigen netten kleinen Weinbars vorüber, die zu besuchen sich wirklich lohnt. Empfehlung: Un Mondo Divino.
Dann geht’s weiter bis vor die Kirche San Canzian, in der es Werke weniger bekannter venezianischer Meister zu bewundern gäbe, wollte man sich hier arg vertiefen.
Vor der Kirche führt unser Weg aber links weg über den Rio dei SS. Apostoli, dessen Verlauf zu beiden Seiten einen ausführlich Blick wert ist.
Der morbide Charme Venedigs ist hier typisch, die Gelassenheit eines Hintaus, das aber aus Sicht der Venezianer die Vorderansicht ist, die vom Kanal aus nämlich.
Ein paar Schritte weiter wartet der Campiello de la Cason mit seiner schattigen Beschaulichkeit als Beweis dafür, dass es in Venedig auch wirklich wunderschöne Plätze gibt, an denen keine Bar und kein Cafe um Kundschaft buhlt.
Man genieße die Ruhe.
Für die Durstigen und Ruhebedürftigen ist Erlösung allerdings wiederum nur ein paar Schritte entfernt. Man folge der schmalen Gasse geradeaus, dann hat man die Wahl, rechts ins Retro oder links ins Bacaro Risorto. Bein schönem Wetter ist das Bacaro sehr zu empfehlen,. gleichfalls für Freunde der birre artigianale, von denen es hier eine erkleckliche Auswahl gibt. Wer lieber drin sitzt, ist im Retro, einer gar nicht so kleinen Bar mit Bezügen zu altem Jazz und Stummfilm bestens aufgehoben, noch dazu, wo man eine Auswahl hervorragender cicchetti bereit hält.